Gerade bei Teamsitzungen, eher informellen Workshops oder bei Podiumsgesprächen und Talk-Runden ist der Rahmen so gesetzt, dass es als unpassend empfunden würde, wenn eine Moderation stark strukturierend in das Gespräch eingreifen und dabei auch weite Teile der Redestrecke übernehmen würde. Um dennoch eine Orientierung zu ermöglichen, wohin sich das Gespräch bewegt, verwenden wir in solchen Situation ein Protokoll in Form eines Kernaussagen-Mappings.
So funktioniert’s: Ein Protokollant oder eine Protokollantin hält live die wichtigsten Punkte in Form von stilisierten (also: nachempfundenen und auf den Punkt gebrachten) Zitaten fest. Die Zitate werden in Gruppen geordnet und mit Zwischenüberschriften sowie mit Piktogrammen versehen – so ähnlich wie beim Clustern auf einer Pinnwand oder einer Metaplan-Wand während eines Präsenzworkshops.
Der Kniff: Die Protokollantin verwendet eine Mindmapping-Software, die im Concept Map Modus benutzt wird – also mit frei bewegbaren Knotenpunkten. Für jeden Redebeitrag wird ein neuer Knotenpunkt angelegt.
Während ein Teilnehmer der Veranstaltung spricht, öffnet die Protokollantin eine Notiz zu dem betreffenden Knotenpunkt und schreibt mit, so gut sie kann.
Ist die Mitschrift beendet, wählt die Protokollantin aus der Mitschrift eine Passage aus, die sich als stilisiertes Zitat und die den Inhalt der Rede auf den Punkt bringt. Die Protokollantin schließt nun die Notiz und füllt den Knotenpunkt mit dem stilisierten Zitat als Textinhalt. Auf diese Weise wird das Mitschreiben erleichtert – und die Mitschriften der vollständigen Redebeiträge sind in der Notizfunktion im nachhinein weiter abrufbar.
Die auf diese Weise entstehende Map kann im Laufe des Workshops den Teilnehmenden via Screensharing oder über einen separaten Link zugänglich gemacht werden.
Wir haben für das Mapping die App „Mindomo“ verwendet.