Forschungsynthese

Drei Tage Konferenz. Dutzende von Vorträgen und Power-Point Präsentationen. Hunderte von Fragen, die während einer Session oder im Anschluss daran gestellt werden – und Antworten darauf. Unzählige Wortbeiträge in Podiumsdiskussionen.

Nach der Veranstaltung ist von all dem nicht mehr viel übrig. Einige Präsentationen werden vielleicht ins Netz gestellt werden. Womöglich werden die Vorträge in einem Tagungsband veröffentlicht – ohne sichtbaren Bezug aufeinander, und ohne dass aus der Summe der Beiträge  Antworten auf gemeinsame Fragestellungen deutlich  würden. Wortmeldungen während der Konferenz gehen völlig verloren. Eine Möglichkeit, im Nachhinein einen vergessenen Punkt oder einen Quellennachweis zur Diskussion beizusteuern, gibt es nicht.

Soweit die üblichen Standards der Veranstaltungsdokumentation. Gemessen an den Kosten, die mehrtägige Konferenzen verursachen – Reise, Unterbringung, Essen, Veranstaltungsräume, Technik, Honorare – ist das Ergebnis mehr als mager. Zudem ist es schade für diejenigen, die nicht dabei sein konnten – und auch für Teilnehmer, die nur eines von mehreren zeitgleich stattfinden Panels besuchen konnten oder die sich im Nachhinein einfach noch einmal informieren möchten.

Die Lösung: Mit Hilfe von Argumentationskarten lassen sich die Resultate von Konferenzen, aber auch von längerfristigen Forschungsprojekten, so aufbereiten, dass nicht nur alle wichtigen Informationen erhalten bleiben, sondern darüber hinaus auch ein klares Resümée entsteht. Die Vorteile des Verfahrens:

  • Einzelbeiträge werden zueinander in Bezug gesetzt: Eine übergreifende Systematik beschreibt das Forschungsfeld als eine Reihe inhaltlich miteinander verknüpfter Thesen, Fragen und Vorhaben
  • Mündliche Diskussionbeiträge oder auch ganze Podiumsdiskussionen werden entsprechend analysiert und dargestellt
  • Komplexe Inhalte werden zerlegt in die Einzelelemente wie Fragen, Thesen oder Vorschläge sowie Für und Wider
  • Kommentare und Ergänzungen können über ein zugeschaltetes Online-Forum auch im Nachhinein noch beigesteuert und in die Karte übertragen werden

Ein Beispiel: Im Rahmen der internationalen wissenschaftlichen Konferenz  “Sustainable Consumption – Towards Action and Impact”, die Anfang November 2011 in Hamburg stattfand,wurden mehr als 100 Präsentationen vorgstellt, zuzüglich einem halben Dutzend Keynotes. Die Konferenz  stellte zugleich einen der Höhepunkte des BMBF-Förderschwerpunktes “From Knowledge to Action – New Paths towards Sustainable Consumption” dar. Um die Resultate der vorgestellten Forschungsarbeiten zusammenzufassen, wurde auf  Basis der Präsentationen und Vorträge ein conference mapping erstellt – eine Argumentationkarte.

Zwei Leitfragen wurden identifiziert, anhand derer das conference mapping die Konferenzbeiträge strukturierte:

  1.     Ist die Einflussnahme auf privates Konsumverhalten ein viel versprechender Weg für die Nachhaltigkeitspolitik?
  2.     Wie kann Forschung zu nachhaltigem Konsum zu Politikempfehlungen gelangen?

Die großformatigen Argumentationkarten zeigen im Detail auf, inwiefern sich diese Fragen aufgrund der vorgestellen Forschungsarbeiten (hier als zip-Datei zum herunterladen) beantworten lassen.

Der letzte Schritt: Auf Basis der Argumentationskarten wurden eine Reihe von Berichten erstellt, welche die  Ergebnisse zusammenfassen. Einige der Berichte wurden in Fachzeitschriften veröffentlicht. [1]siehe z.B. „Verbraucher bleiben in der Pflicht: Entscheidungen für nachhaltigen Konsum sind komplex, lassen sich aber nicht an Experten delegieren“. Umwelt aktuell 02/2012.  Online frei … Continue reading

 

References

References
1 siehe z.B. „Verbraucher bleiben in der Pflicht: Entscheidungen für nachhaltigen Konsum sind komplex, lassen sich aber nicht an Experten delegieren“. Umwelt aktuell 02/2012.  Online frei verfügbar ab Anfang Mai ’12.