Brainstorming: Hilft es oder hilft es nicht?

Studien zeigen: Kollektives  Brainstorming führt nicht zu besseren, sondern  schlechteren Resultaten als wenn der Einzelne sich in Ruhe hinsetzt und  Gedanken macht. Der Grund: Die Konzentration auf das, was die anderen in der Runde sagen, blockiert die individuelle Kreativität.

Nichtsdestotrotz erfreut sich kollektives Brainstorming nach wie vor großer Beliebtheit. Möglicherweise zu Recht – denn neueren Untersuchungen zu Folge muss die Annahme von der Ineffizienz kollektiven Brainstormens revidiert werden. Offenbar hängt es von der Spezifizierung der Aufgabe ab, wie gut oder schlecht eine Gruppe in der Bewältigung kreativer Anforderungen abschneidet. Bei einer Test-Aufgabe, in der es darum ging, ein Sprachlernspiel zu entwickeln, vermochten Gruppen deutlich besser als Einzelpersonen  Optionen für die Vermarktung des Spieles zu identifizieren. Was die Ideenfindung im engeren Sinne betrifft – bei bereits erfolgter Zuspitzung der Aufgabenstellung – ist das kollektive Brainstorming demnach tatsächlich das Mittel der Wahl.

Nijstad, Bernard A, und Wolfgang Stroebe. „How the Group Affects the Mind: A Cognitive Model of Idea Generation in Groups“. Personality and Social Psychology Review 10, Nr. 3 (8. Januar 2006): 186–213. doi:10.1207/s15327957pspr1003_1.