06. Dezember 2017 Explorat ist Kooperationspartner beim Forschungsprojekt „Bürger-Delphi Keimbahntherapie (Buedeka)“ Dürfen Gen-Defekte, die typischer Weise mit bestimmten Krankheiten einhergehen, durch einen gentechnischen Eingriff in Samen- oder Eizelle oder sogar in den menschlichen Embryo behoben werden? Die Möglichkeit einer solchen Eingriffes, der als Keimbahntherapie bezeichnet wird, rückt zunehmend in den Bereich des Möglichen. Gerade wegen…
Kategorie: Blog
Bürgerversicherung – auf welche Strategien können Befürworter und Gegner bauen?
Ein Skizze (siehe unten) der Sachlage zeigt: Neben umstrittenen Argumenten sind auch möglicherweise unvereinbare Zielsetzungen der Grund dafür, dass die Entscheidung Für und Wider die Bürgerversicherung eher eine komplexe Aufgabe zu sein scheint. Hinzu kommen unterschiedliche Varianten in der Ausgestaltung der Bürgerversicherung (Was geschieht mit der Beitragsbemessungsgrenze? Soll die Private Krankenversicherung ganz abgeschafft werden oder…
Why reasoning alone doesn’t work
In their recent book Hugo Mercier Enigma of Reason, Hugo Mercier and Dan Sperber provide a prominent example of the shortcomings of lonesome reasoning: Isaac Newton. The example of Newton shows in neat way why, when thinking about the conditions under which people encounter and reasoning, it’s not only the immediate situation and its psychological…
Bastelanleitung: Den Gegner zwingen, einen Fehler einzugestehen
So funktioniert’s: Man fokussiert auf eine These, die für die Debatte ausschlaggebend ist. Beispiel: Die These, dass Genfood gesundheitsschädlich sei. Für Gentechnik-Kritiker ist die These ist deshalb zentral, weil hier die Angst der Verbraucher gründet. In der ZEIT kolpotierte Unterhaltung zwischen zwei Greenpeace-Leuten: „Es gebe viele Argumente gegen Gentechnik, habe er zu […] gesagt, aber…
Ehegattensplitting: Gender vs. soziale Gerechtigkeit
Die ZEIT (28/2017) führt eine Debatte über das Ehegattensplitting. Sollen gleichgeschlichtliche Paare mit der Ehe für alle auch gleich die Vorzüge des Ehegattensplittings genießen? Oder sollte man das Ehegattensplitting besser ganz abschaffen? Liesa Nienhaus ist dafür, das Ehegattenspllitting abzuschaffen. Sie schreibt: „Es setzt Anreize, die nicht mehr zeitgemäß sind, weil es einseitig die Einverdiener-Ehe begünstigt.“…
Fallbeispiel Entscheidungsanalyse: Die feministische Kritik am Kopftuch
13.07.2017 Eine Debatte zum Thema Kopftuch, Lehrerinnen und Neutralitätsgesetz: „Darf es ein Kopftuchverbot geben?“ (siehe auch den Beitrag „Wir brauchen eine öffentliche Debatte„). Die Feministin Judith Sevinc Basad, Mitbegründerin der Initiative Liberaler Feminismus, schreibt: Die Ablehnung, die kopftuchtragende Frauen in Deutschland zu spüren bekommen, mag für die Betroffenen eine schmerzhafte Erfahrung sein. Dennoch müssen sich…
„Wir brauchen eine öffentliche Debatte“
Die Forderung „Wir brauchen eine öffentliche Debatte“ begegnet einem eigentlich alle paar Tage. Dabei ist Achtung geboten: Eine Debatte kann auch zu stragegischen Zwecken heraufbeschworen werden. Ein Zweck: Zweifel säen wo eigentlich keiner ist (siehe „Wie man das Format Debatte als PR-Instrument kapert„). Ein anderer Zweck kann darin bestehen, den Gegner mit seiner zu erwartenden…
Wie man das Format „Debatte“ als PR-Instrument kapert
Eine gelungene Debatte bildet die Vielfalt von Standpunkten ab. Im Idealfall bietet sie einen gut strukturierten Überblick zu den wichtigsten Argumenten. Klingt nach Wahrheitsfindung und Demokratie. Tatsächlich kann aber auch genau das Gegenteil davon herauskommen. Die Vielfalt der Standpunkte abzubilden und einen Überblick zu den wichtigsten Argumenten zu bieten ist auch die Intention von Causa,…
Brainstorming: Hilft es oder hilft es nicht?
Studien zeigen: Kollektives Brainstorming führt nicht zu besseren, sondern schlechteren Resultaten als wenn der Einzelne sich in Ruhe hinsetzt und Gedanken macht. Der Grund: Die Konzentration auf das, was die anderen in der Runde sagen, blockiert die individuelle Kreativität. Nichtsdestotrotz erfreut sich kollektives Brainstorming nach wie vor großer Beliebtheit. Möglicherweise zu Recht – denn neueren…
Myside Bias: Warum Startups scheitern
Eine neuere Studie im Strategic Management Journal geht der Frage nach, warum innovative Unternehmensgründungen so oft bereits nach wenigen Jahren scheitern. In der experimentell angelegten Untersuchung wurden zwei konkurrierende Hypothesen gegeneinander getestet: (a) Schlechtes Judgement under Uncertainty: „Startups scheitern, weil Unternehmer sich bei der Einschätzung der Erfolgschancen rechnerisch verkalkulieren“. (b) Myside Bias: „Startups scheitern, weil…